Dieser Erfolg stand allerdings auf tönernen Füßen. Der Friedensschluss von Rastatt, welcher den spanischen Erbfolgekrieg beendete, bestimmte 1714 die Rückgabe der Oberpfalz sowie der bayerischen Kurwürde an Bayern. Auch den lang gehegten Traum, ähnlich wie der Brandenburgische Kurfürst eine Königswürde zu erlangen, sollte sich nicht erfüllen. Seine größeren politischen Ambitionen konnte Johann Wilhelm damit trotz diverser Ämter und Würden nicht verwirklichen. Am 8. Juni 1716 verstarb er nach längerer Krankheit. Da aus beiden Ehen Johann Wilhelms keine Kinder hervorgegangen waren, übernahm sein Bruder Karl Philipp die Herrschaft, unter dessen Herrschaft die kulturelle Blüte der Kurpfalz ihre Anfänge nahm.
Die Erinnerung an Johann Wilhelm wird besonders in Düsseldorf gepflegt. Eine überlebensgroße Reiterskulptur – 1711 geschaffen von Grupello – auf dem Düsseldorfer Marktplatz erinnert neben einem Jan-Wellem-Platz noch heute an einen Kurfürsten, der nach seinem Tod hohe
In Heidelberg wie auch Mannheim hingegen ist die Erinnerung an diesen Kurfürsten weitgehend verblasst. Die regionale Geschichtsschreibung hat dabei lange Zeit kein gutes Haar an Johann Wilhelm gelassen, dem vor allem übel genommen wurde, dass er in Düsseldorf seine Residenz aufschlug und die stolze Kurpfalz zum Nebenland verkommen ließ. Doch diese Einschätzung erscheint mit Blick auf seine tatsächlichen Handlungsspielräume und auf den Zeitgeist der Epoche als ungerecht; dieses forderte bekanntlich von jedem Fürsten einen repräsentativen Hof, den Anfang des 18. Jahrhunderts die zerstörte Kurpfalz eben nicht bieten konnte. Statt dieses latenten Vorwurfs rückt in jüngster Zeit immer mehr eine ausgewogenere Einschätzung in