→ Porträt
* 9. Dezember 1482 Burg Winzingen bei Neustadt a. d. W.
† 26. Februar 1556 in Alzey
Friedrich II., genannt der Weise, wurde 1482 als vierter Sohn des Kurfürsten Philipp von der Pfalz geboren. Der junge Pfalzgraf, anders als die Mehrzahl seiner Brüder nicht zur geistlichen Laufbahn bestimmt, verlebte eine bewegte Jugend, die durch seinen Biographen Leodius ungewöhnlich gut dokumentiert ist (→ Quelle 1): 1501 schickte ihn sein Vater zur Erziehung an den burgundischen Herzogshof in den Niederlanden. Dort schloss er enge Freundschaft mit dem Kaisersohn Philipp dem Schönen, den er bis zu dessen frühem Tod 1506 auf ausgedehnte Reisen durch Westeuropa bis nach Spanien begleitete.
Nach Ausbruch des Landshuter Erbfolgekrieges zwischen der Pfalz und Bayern (1504/05) kehrte Friedrich nach Heidelberg zurück, um die unterlegene Pfalz bei den Friedensverhandlungen zu unterstützen. Nach Abschluss des Friedensvertrags, der das Landshuter Erbe größtenteils dem siegreichen Bayern zusprach und den noch unmündigen pfälzischen Erben, → Ottheinrich und
1508 trat Friedrich in den Dienst Kaiser Maximilians I., der ihn 1513 nach Mecheln schickte und als Erzieher der verwaisten Kinder Philipps des Schönen einsetzte – darunter auch der spätere Kaiser Karl V. Die bis dahin beachtliche Hofkarriere des Pfalzgrafen erlitt 1516 einen vorübergehenden Knick, als seine unstandesgemäße Liaison mit Karls Schwester Eleonore öffentlich bekannt wurde: Friedrich musste den Hof fluchtartig verlassen. Er übernahm nun von seinem Bruder → Ludwig V. (1508–1544), der inzwischen seinem Vater Philipp als Kurfürst nachgefolgt war, die Regentschaft in der Oberpfalz.
Seit 1519 stand Friedrich auch wieder in Diensten Karls V. Doch obwohl Friedrich in den folgenden beiden Jahrzehnten Karl V. vielfältige Dienste leistete – 1521/23